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Fagus sylvatica, Besonderheit

Verfasst: 03 Jul 2014, 20:30
von Yogibaer
Hallo Baumfreunde,
ich stehe vor einem Rätsel. In Nienburg/Weser steht in der Nähe des Theaters in einen kleinen Park eine Baumbesonderheit (52°38`10.38"N; 9°12`23.85"E). Ist es nun eine Fagus sylvatica`Asplenifolia`, oder `Quercifolia`.
Das erste Bild zeigt den Habitus, im Hintergrund links ist das Theater zu erkennen.
Das zweite Bild zeigt den Stamm. Dieser ist bei knapp 2m Höhe dreigeteilt. Der Mittelstamm zeigt fast nur Eichenblattähnliche Blätter.
Die zwei Seitenstämme zeigen in der Mehrzahl Farnblättrige Blätter.
Jetzt könnte man ja sagen das die 2 Seitenstämme okuliert sind.
Auf den dritten Bild sind 2 Zweige mit unterschiedlichen Blattformen zu sehen. Diese kommen aus Einen Ast.
Womit die Theorie der Okulation widerlegt sein müßte.
Wie ist diese Anormalität möglich?
Gruß Yogi

Sorry, ich habe die Bilder in der falschen Reihenfolge hochgeladen.

Verfasst: 03 Jul 2014, 23:53
von tormi
Hallo,

Fagus sylvatica Sorten werden in der Regel kopuliert. Die Sorte 'Asplenifolia' ist recht häufig, bei älteren Exemplaren kommt es vor, dass die normale Blattform an einer oder mehreren Astpartien erscheinen können.
Eine Theorie hierzu erklärt dieses Phänomen dadurch, dass der Baum unter Stress leidet (Baumassnahmen, Wurzelschaden,...)....

Verfasst: 04 Jul 2014, 13:18
von wolfachim_roland
Das Phänomen des "Rückschlages" habe ich auch an einer großen Buche im Bot. Garten Solingen und an einem mittelgroßen Baum im Nordpark Düsseldorf beobachtet. Hier erkennt man, wie die Natur vorgeht, um Mutationen auszumerzen. Deshalb kommen Fagus sylvatica `Asplenifolia`und die ganzen anderen Mutationen der Rotbuche eben nicht natürlich vor, sondern müssen immer wieder gärtnerisch vermehrt (gepfropft) werden.

Verfasst: 04 Jul 2014, 23:39
von Yogibaer
Hallo,
die Theorie über die Stressfaktoren könnte hier möglich sein. Strassenbau- und Leitungsbauarbeiten sind vor einigen Jahren in der Nähe des Baumes durchgeführt worden. Selbst von der Eiche waren bei den jetzigen Schachtarbeiten keine Wurzeln zu sehen.
Zu den Mutationen: Zum Glück merzt die Natur nicht alle Mutationen aus. Sonst könnten wir ja hier nichts schreiben, wir alle und die Natur um uns sind Nachkommen von Mutanten.
Gruß Yogi